Es gibt Flugzeuge, deren Ruhm über die Jahre nicht verblasst, sondern im Gegenteil. Eines davon ist die legendäre Catalina, die nach vielen Jahren wieder nach Cheb zurückkehrt, mit einer großen Neuigkeit. Besucher können dieses faszinierende Flugzeug im Jahr 2024 auch von innen besichtigen. Werfen Sie einen Blick in das Innere dieser geschichtsträchtigen Maschine am 17. und 18. August beim Flugtag in Cheb.
Als der Chefkonstrukteur der Firma Consolidated, I.M. LADON, 1930 auf Anforderung der U.S. NAVY den Wasserflugzeug-Prototyp XP3Y-1 konstruierte, ahnte er sicherlich nicht, welch außergewöhnliche Maschine gerade entstand. Die Serienproduktion unter der Bezeichnung PBY-1 begann im Jahr 1936, und das Flugzeug wurde nach der kalifornischen Insel Catalina benannt. Es war jedoch nicht der einzige Name, unter dem dieses Flugzeug bekannt wurde. Amerikanische Besatzungen kürzten den Namen auf CAT ab, und ein sehr verbreiteter Spitzname war DUMBO – nach dem fliegenden Elefanten von W. Disney.
Während der Serienproduktion wurden kontinuierlich Modernisierungen durchgeführt, die Motoren, Bewaffnung und weitere Ausrüstungen betrafen, sodass die Versionen PBY-1 bis PBY-4 entstanden. In all diesen Versionen war die Catalina ein
Wasserflugzeug. In der Version PBY-5 erfolgte eine grundlegende Modernisierung. Die Flügelform wurde geändert, am Rumpf erschienen charakteristische Blasen für Beobachter, und vor allem wurde ein einziehbares Fahrwerk hinzugefügt, wodurch aus dem Wasserflugzeug ein Amphibienfahrzeug wurde. Die Flügelenden wurden nach unten geklappt und ersetzten so die Ausgleichsschwimmer bei der Bewegung auf dem Wasser. Diese Version wurde bei weitem am meisten produziert.
Die Catalina ist eine Amphibie, d. h. ein Flugzeug mit einem Bootsrumpf, das Starts und Landungen sowohl auf Wasser als auch auf Land ermöglicht, dank des einziehbaren Fahrwerks. Das Flugzeug beeindruckte nicht mit Geschwindigkeit (200 km/h), die durch 2 Pratt + Whitney-Motoren erreicht wurde, oder einer Höhe von 4000 m, aber seine große Stärke war die Reichweite von 4500 km und die hohe Nutzlast von 1800 kg. Mit einer Tankfüllung konnte es von Cheb nach Island und zurück fliegen.
Gerade die Reichweite und Nutzlast prädestinierten das Flugzeug zur erfolgreichen Erfüllung seiner Hauptkriegsaufgabe. Diese bestand vor allem in der Patrouillierung entlang der Küsten, der Begleitung von Seekonvois und deren Schutz vor U-Booten, Aufklärungs- und Rettungsaktionen.
Die Besatzung der Catalina bestand aus 9 Crewmitgliedern, die für ihre Verteidigung und Angriffe 5 Maschinengewehre zur Verfügung hatten und zusätzlich 1800 kg Tiefenbomben, Bomben oder ein Torpedo tragen konnten. Der Dienst auf den Catalinas war anstrengend, ermüdend und oft lang und eintönig. Die Piloten verbrachten lange Stunden über dem endlosen Wasser der Weltmeere und Ozeane. Dennoch waren sie oft die Hauptakteure bei Aktionen, die buchstäblich in die Geschichte eingingen: Catalina-Piloten entdeckten bei Biskaya das verlorene größte deutsche Schlachtschiff Bismarck und ermöglichten so den Torpedo-Swordfish und den Schiffen der Royal Navy seine Zerstörung. Im Pazifik ermöglichte die frühzeitige Entdeckung der sich dem Atoll Midway nähernden japanischen Flotte durch eine Aufklärungs-Catalina der U.S. Navy, rechtzeitig zu reagieren. In der darauffolgenden Schlacht verloren die Japaner 4 Flugzeugträger mit dem Kern ihres Marineflugwesens. Von diesem Verlust erholten sie sich bis zum Ende des Krieges nicht. Catalina-Besatzungen retteten auf See eine große Anzahl von Schiffbrüchigen aus versenkten Schiffen und abgeschossenen Piloten. Bei den Konvoi-Begleitungen nach Murmansk gelang es den Catalina-Besatzungen, mit Tiefenbomben viele deutsche U-Boote zu beschädigen oder zu versenken.
Catalinas in den Händen ihrer Crews wurden daher zu Recht zu einem sehr erfolgreichen und legendären Flugzeug. Die PBY Catalina wurde von der Firma Consolidated in den USA, in Kanada und unter Lizenz auch in der UdSSR gebaut. Insgesamt wurden über 4000 Stück hergestellt, die in 25 Ländern der Welt eingesetzt wurden. In England waren sie auch unter dem Namen Canso bekannt.
